Die zeitlichen Angaben in meiner Angstgeschichte stimmen natürlich nicht mehr, da ich meinen Erfahrungsbericht nicht ändere! Ich habe hier geschrieben, dass ich noch nicht vollkommen wieder hergestellt bin...das kann ich heute widerlegen!

 

Ich habe es geschafft und Du kannst es auch...

Meine Geschichte hat natürlich genauso angefangen, wie jede von Euch. Überaschend und völlig unverständlich hat mich die Panik/Angst vor ca. 11 Jahren ergriffen. Bis dahin war ich ein Optimist 1. Grades, immer "gut drauf", überall beliebt und auf keiner Party gefehlt.


Damals bin ich nach einer ziehmlich heftigen Silvesterfeier drei Tage körperlich krank gewesen und am 4. Tag war ES da. Ich wußte natürlich, wie ihr alle, nicht was mit mir los war und rannte bei jeder Beschwerde zum Arzt. Immer in Begleitung einer Freundin/Freund oder meiner Mutter, weil ich alleine nirgendwo mehr hin ging. Wieviele EKGs ich gemacht habe, kann ich nicht sagen. Wenn der eine Arzt nichts gefunden hat, bin ich eben beim nächsten Mal zu einem anderen gegangen. Ärzte gibt es ja überall genug!!!


Nichts wurde besser, alles nur immer schlimmer, bis ich noch nicht einmal mehr aus dem Haus gegangen bin. Im vierten Semester Systemanalyse wurde ich dann exmatrikuliert, weil ich keinen einzigen Schein in dem Semester geschrieben hatte. Wie denn auch, wenn man nicht zur Uni geht!!?


Starke Depressionen bis zu Selbstmordgedanken, vor denen ich noch mehr Angst hatte, quälten mich und ich wußte, dass mir nur noch eine Therapie helfen könnte. Aber diesen Schritt zu gehen hatte ich ANGST. Mir wäre es nicht peinlich gewesen, dafür bin ich viel zu offen für alles ungewöhnliche, sondern Angst davor, dass ich festellen könnte, auch der letzte Ausweg hilft mir doch nicht!


Deshalb schleppte ich mich ca. 2 jahre damit durchs Leben und fing langsam an, dagegen zu arbeiten. Ich quälte mich absichtlich in Situationen, in denen die Symptome auftreten würden, denn mir war klar, das Vermeidung die Verstärkung der Angst bedeuten würde. Ich fuhr sogar alleine mit dem Auto zu einer 400km entfernt wohnenden Freundin und fragte mich nach der Ankunft, wie ich wieder zurück kommen sollte. Aber ich schaffte es natürlich. Vor 7 Jahren dann, bin ich schwanger geworden.

Alles wurde etwas besser, obwohl ich alleine war und ich kam durch Zufall zu einem Hypnotiseur. Ich war ungefähr 10 Mal dort und bildete mir ein es hat was geholfen. Ich hatte auch Angst, meine Gefühle auf mein ungeborenes Baby zu übertragen. Nach der Geburt hatte ich 6 Jahre "Ruhe". Zwar merkte ich, es fehlt ein Stück Lebensqualität, aber ich konnte damit umgehen und ein einigermaßen normales Leben führen.


Dann, letztes Jahr im Mai, wollte ich Abends ins Bett gehen und ich bekam die heftigste Panikattacke, die ich je erlebt habe und mit ihr die Angst, dass alles von vorne anfängt. Mir war klar, dass ich nun schnell handeln musste, denn inzwischen hatte ich 2 Kinder und einen lieben Freund und ich konnte mich dieses Mal nicht einfach "hängen" lassen, wie beim 1. Mal!


Durch Zufall bin ich an einen super Verhaltenstherapeuten geraten, der selber vor seinem Studium 7 Jahre lang unter Panik/Angst gelitten hat und ich fühlte mich dadurch sicher und hoffnungsvoll. Seit 14 Monaten mache ich nun eine Verhaltens- und Gesprächstherapie, was mir super gut tut. Die ganz heftigen Panikattacken habe ich mit einer Hyperventilationstherapie in den Griff bekommen (näheres hierzu unter Atemtherapieform). Durch die Atemübungen und die genaue Aufklärungen der Abläufe in meinem Körper bei Angst habe ich das schlimmste geschafft, einen Anfang fürs Ende gefunden..

Natürlich bin ich noch nicht vollkommen wieder "hergestellt", denn Panik/Angst ist nicht mit einer Kurzzeittherapie oder gar Medikamenten beizukommen. Sowas wirkt auch nur "kurze Zeit"! Außerdem hätte ich logischerweise vielzuviel Angst vor Medikamenten, deren Wirkung ich nicht kenne!


Mein Therapeut praktiziert mit seinen Patienten neben Atem-, Verhaltens- und Gesprächstherapie eine aus den USA stammende Therapieform. Sie nennt sich EMDR, basiert auf der links/rechts Stimulierung des Gehirns, ähnlich wie beim Schlafen, nur mit offenen Augen und ist leider wegen hoher Ausbildungskosten und Unwissenheit noch nicht oft bei Therapeuten anzutreffen. Statistisch hat diese Form des EMDR eine Erfolgsquote von 99% und führt schneller zum gewünschten Ergebnis wie normale Gesprächstherapien. Mehr darüber kannst du erfahren, wenn du auf meiner hp auf emdr gehst und dann den Link anklickst!


In meine Augen ist es ratsam, bei Angst-/Panikstörungen eine Verhaltenstherpie zu machen. Hier würde ein Analytiker oder Tiefentherapeut meiner Meinung nach nichts bewirken. Selbst Freud, Begründer der Analyse, hat schnell wiederlegt, daß diese Therapieformen wirkungsvoll sind. In manchen Fällen richten sie sogar noch mehr Schaden an. Man sollte gründlich nach der für sich besten Therapieform suchen und ruhig möglichst viele Vorgespräche bei unterschiedlichen Therapeuten machen. Wenn man es überstürtzt, kann man viel zeit dabei verlieren...

 

Sollte einer von Euch noch fragen haben, oder sich mit mir austaschen wollen, würde ich mich sehr über eine e-mail freuen.
Bis dahin laßt den Kopf nicht hängen. Es ist einfach zu ärgerlich, wenn man darüber nachdenkt, dass wir jeden Tag damit verbringen , darauf zu warten Tod umzufallen und wenn es dann in vielleicht 30,40 oder 50 Jahren soweit ist, festzustellen, dass man eigentlich schon mit Beginn der Angst gestorben ist, weil man keinen Tag dazwischen genießen konnte.


Noch zum Schluß: Gefühle werden von Gedanken gelenkt und wenn der Gedanke verblaßt, verblaßt auch das Gefühl.


Danke fürs zuhöhren und vielleicht bis bald,


Iris

 

 

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